HIER schrieb ich bereits über die Macht des Wortes in der Zauberkunst.
Mein Vorbild und Guru, der spanische Zauberkünstler Juan Tamariz, sagt in der amerikanischen Fachzeitschrift „Genii“ etwas, das über das reine Wort weit hinaus geht:
„Ich benutze Timing und Ablenkung, aber wirklich wichtig ist vor allem das Erinnerungsvermögen. Ich habe dies über 20 Jahre studiert und habe gelernt, das Erinnerungsvermögen der Zuschauer ‚gegen sie‘ zu benutzen. Das Langzeitgedächtnis ist chemisch basierend, das Kurzzeitgedächtnis elektrisch. Ein kurzer Eindruck, ein elektrischer Gedanke also, braucht ein Weilchen, bis er chemisch wird. Ich weiß, wie man den kurzen Eindruck noch kürzer machen kann. Was im elektrischen Gedächtnis passiert, kann von Dingen gelöscht werden, die in das chemische Gedächtnis übergehen. Dies und Ablenkung nutzend, kann ich ein Kartenspiel in voller Sicht sortieren. Ich kann Menschen dazu bringen, zu glauben, sie hätten ein Kartenspiel gemischt, obwohl sie es nur abgehoben haben. Sie erinnern sich an Dinge, die nie geschehen sind und vergessen tatsächlich Passiertes.“
Ist Zauberkunst nicht was Wunderbares?